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Die meisten Menschen glauben, dass LIEBE einfach passieren muss – wir treffen jemanden, es funkt und plötzlich sind wir ver-liebt: Unsere Hormone übernehmen die Kontrolle. Diese Vorstellung ist in unseren Filmen und Büchern allgegenwärtig und scheint das Ideal zu sein, nach dem wir alle streben.
Hast du dich schon einmal gefragt, ob die LIEBE tiefer und dauerhafter werden könnte, wenn wir uns Schritt für Schritt öffnen und eine Beziehung aufbauen, die auf gegenseitigem Verständnis und Fürsorge beruht, anstatt auf den glücklichen Zufall zu hoffen, dass die hormonellen Gefühle zweier Seelen gleichzeitig aufflammen?
Was wäre, wenn wir uns dafür entscheiden, unsere LIEBE mit der Zeit stetig wachsen zu lassen wie einen starken und stabilen Baum, anstatt sie schnell wie ein Streichholz anzuzünden?
Könnte es sein, dass dauerhafte LIEBE weniger mit „Fallen“ zu tun hat (aus dem Englischen: falling in LOVE), als vielmehr mit einem gemeinsamen Aufstieg, Schritt für Schritt, nachdem die bewusste Entscheidung getroffen wurde, es miteinander zu versuchen?
Sehen wir uns die Vorteile an:
- Gemeinsame Werte und Ziele werden klarer.
- Vertrauen und Respekt entwickeln sich im eigenen Tempo.
- Gefühle wachsen ganz natürlich, ohne Druck oder Angst, nicht erwidert zu werden.
- Zuerst entsteht eine tiefe Freundschaft, die ein solides Fundament bildet.
- LIEBE ist eine Entscheidung, kein biochemischer Zufall.
- Die Partner lernen sich wirklich kennen, bevor sie große Entscheidungen treffen.
- Weniger Gefahr, sich von der Aufregung blenden zu lassen und rote Fahnen zu übersehen. Die Beziehung basiert auf der Realität, nicht nur auf Träumen und Erwartungen.
- Mehr emotionale Stabilität – weniger extreme Höhen und schmerzhafte Tiefen.
- Es entsteht ein Gefühl der Sicherheit, weil LIEBE aufgebaut und nicht nur gefühlt wird.
Gute Kommunikation ist einer der wichtigsten Bestandteile einer starken und dauerhaften Beziehung. Wenn die LIEBE langsam wächst, bleibt mehr Zeit, um zu verstehen, wie der andere spricht, zuhört und seine Emotionen äußert. Anstatt sich von intensiven Gefühlen mitreißen zu lassen, können beide darauf achten, wie sie miteinander umgehen.
Nicht jedes Paar hat von Anfang an einen kompatiblen Kommunikationsstil. Manche sind in Familien aufgewachsen, in denen Unterbrechungen normal sind, andere sind es gewohnt, geduldig zuzuhören. Der eine ist vielleicht direkter, der andere vorsichtiger.
Wenn LIEBE schrittweise aufgebaut wird, gibt es Raum für Anpassungen und Ausgewogenheit – ohne den Druck, dass Emotionen hochkochen. Es wird leichter zu sagen: „Ich fühle mich nicht gehört, wenn ich unterbrochen werde“ oder „Ich möchte, dass wir beide eine faire Chance haben zu sprechen“.
Diese kleinen Vereinbarungen verhindern Machtkämpfe, bevor sie entstehen, und erleichtern es, einen respektvollen Umgang miteinander zu pflegen, so dass sich beide auch in schwierigen Zeiten sicher und wertgeschätzt fühlen. Durch die gemeinsame Praxis einer fairen, ehrlichen und liebevollen Kommunikation lernen beide, mit unterschiedlichen Sichtweisen oder Meinungsverschiedenheiten so umzugehen, dass die Beziehung keinen Schaden nimmt.
Annäherung als eine schöne Reise
Wenn keiner der beiden darauf wartet, bis Hormone ins Spiel kommen, können beide die Verbindung Schritt für Schritt erkunden und herausfinden, was sie sicher, glücklich und wirklich verstanden fühlen lässt.
Jenseits von Worten und Aktivitäten wächst Nähe durch die gemeinsame Präsenz, die wir spüren können, wenn wir nebeneinander sitzen. Vielleicht möchten wir auch versuchen, uns in der Stille an den Händen zu halten oder einander in die Augen zu schauen, ohne zu sprechen?
Umarmungsmeditationen können beiden potentiellen Partnern helfen, die Energien des anderen zu spüren. Einfach in einer Umarmung zusammen stehen oder sitzen und sich auf nichts anderes konzentrieren als auf die Herzchakra-Atmung und darauf, ganz bei sich zu sein.
In diesem kostbaren Moment des ewigen Jetzt geht es nicht um Leidenschaft oder Begehren, sondern darum, sich in den Armen des anderen geborgen zu fühlen und Zweisamkeit zu erleben. Diese Art der Verbindung schafft ein tiefes Vertrauen, das weit über die körperliche Anziehung hinausgeht. Körper und Herz lernen langsam zu vertrauen, sich zu entspannen und sich mit der anderen Seele zu Hause zu fühlen.
Dann können wir in Ruhe entscheiden, ob wir die Verbindung sinnlicher gestalten wollen. Fühlen sich beide dazu bereit, nicht nur aus Gewohnheit oder Lust, sondern weil es sich richtig anfühlt? Dann kann die Berührung auf eine Weise erkundet werden, die sich natürlich und liebevoll anfühlt. Wir nehmen wahr, was sich gut anfühlt, was uns Sicherheit gibt und unsere Bindung vertieft.
Intimität wird zu einer bewussten Entscheidung, nicht nur zu einem impulsiven Akt. Und weil wir bereits eine Vertrauensbasis aufgebaut haben, wissen wir, dass unsere Bindung stabil, tief und echt bleiben kann, egal wohin die Reise geht.