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In der Vergangenheit wurden Begriffe wie Erleuchtung, Erwachen oder bedingungslose LIEBE oft als alles oder nichts betrachtet. Entweder ist man „erwacht“ oder nicht. Entweder liebt man bedingungslos oder nicht. Wie ein Schalter – an oder aus.
Wir können das binäres Bewusstsein nennen.
Es funktioniert wie ein einfaches Computer-Bit: 0 oder 1. Ja oder Nein. Schwarz oder Weiß.
Aber das Leben – und menschliches Wachstum – ist nicht so.
Würde jemand behaupten, vollkommen erleuchtet zu sein, wenn er nicht wie Buddha oder Jesus wäre? Würde jemand behaupten, dass er vollkommen liebt, ohne sich jemals verletzt, müde oder verwirrt zu fühlen? Diese Art zu denken schließt uns aus.
Sie hindert uns daran zu sagen: „Ja, ich wachse. Ja, ich lerne tiefer zu lieben“.
Weil es uns so vorkommt, als müssten wir erst perfekt sein.
Was aber, wenn wir aufhören, in binären Kategorien zu denken?
Wie wäre es, wenn wir es eher als einen Weg sehen – etwas, das immer weiter wächst, wie eine Pflanze? Jeden Tag ein bisschen mehr. Manche Tage sind langsam. Manche sind schneller. Aber wir bleiben nicht stehen.
Anstelle von 0 und 1 können wir in Abstufungen denken, wie in Farbschattierungen. Oder in Prozentsätzen – vielleicht liebe ich heute 50% bedingungslos, und nächsten Monat 65%.
In der Welt der künstlichen Intelligenz gibt es auch etwas Ähnliches. Das Wissen wird nicht in Form von einfachen Fakten gespeichert, wie „ja“ oder „nein“. Stattdessen wird es im Laufe der Zeit durch Erfahrungen geformt. Mit jedem neuen Input wird es leicht angepasst – wie wenn man sanft in weichen Ton drückt. Je öfter etwas wiederholt wird, desto stärker wird der Eindruck. Es ist kein fester Zustand, sondern etwas, das wächst und sich verändert, genau wie wir.
Diese Denkweise hilft uns.
Sie erlaubt uns zu sagen: „Ich bin vielleicht noch nicht ganz am Ziel – aber ich bin auf dem Weg.
Und das reicht.
Wir sind keine Maschinen. Wir sind lebendige Wesen.
Unser Wachstum ist kein Schalter – es ist eine Reise.
Wenn wir uns vom binären Bewusstsein lösen, schaffen wir Platz für etwas Weicheres, Tieferes und Menschlicheres.
Wir schaffen Raum für die göttliche LIEBE, die in uns wächst – Schritt für Schritt, Tag für Tag.